Anti-Aggressivitäts-Training


Das Anti-Aggressivitäts-Training (AAT) ist eine konfrontativ orientierte, deliktspezifische Form der Gruppenarbeit mit der Zielrichtung Verhaltens- bzw. Persönlichkeitstraining. Es erstreckt sich über 18 mehrstündige Trainingseinheiten und beinhaltet konfrontative Methoden zur konkreten Auseinandersetzung mit der Tat. Daneben sind Aktions- und Konzentrationsübungen, Antiblamier- und Regeltraining sowie Deeskalationsübungen Bestandteile des Trainings.

Es werden geschlechtsspezifische Trainings sowohl für männliche als auch für weibliche Teilnehmer angeboten.


Zielgruppe

Jugendliche und junge Volljährige, die (mehrfach) durch gewalttätige/gewaltnahe Handlungen bzw. entsprechende Delikte aufgefallen sind. Die Teilnahme basiert auf der Bereitschaft des jungen Menschen zu aktiver Mitarbeit und regelmäßiger Teilnahme am Training. Die Teilnehmer-/innen müssen eine Veränderungsbereitschaft aufweisen und in der Lage sein, dem Training kognitiv und sprachlich folgen zu können.
Eignung und Motivation der Teilnehmer-/innen werden in Vorgesprächen mit der Jugend-gerichtshilfe bzw. dem Sozialen Dienst sowie den Trainer/-innen geprüft.


Zielsetzung

Die Veränderung gewaltfördernder Einstellung und die Verringerung der Gewaltbereitschaft durch Übernahme der Tatverantwortung. Im AAT© wird ressourcenorientiert gearbeitet, d.h. es werden positive Entwicklungsansätze gefördert und verstärkt. Methoden sind u.a. Rollenspiele und Live Acts. Im Anti-Blamier-Training entwickeln und üben die Teilnehmer Handlungsstrategien ein, um Konfliktsituationen zukünftig gewaltfrei bewältigen zu können.


Rahmenbedingungen

  • Das AAT© umfasst 18 Einheiten à 4,5 Stunden und ist auf max. 6 Teilnehmende ausgerichtet.
  • Durchführung des Trainings durch 2 ausgebildete Anti-Aggressivitäts-Trainer/-innen© mit Erfahrung in der Arbeit mit starffälligen Jugendlichen.
  • Supervisorische Begleitung des Trainer/-innen-Teams sowie regelmäßiger Austausch mit den Mitarbeiter-/innen der Jugendgerichtshilfe.
  • Kernstück des AAT© ist die Konfrontation der Jugendlichen auf dem "Heißen Stuhl". Konfrontiert werden die Teilnehmer nicht nur mit ihrer Gewalttat, sondern auch mit ihrer eigenen Biographie, die zu Beginn des Trainings gemeinsam erarbeitet wurde.
  • Absolute Voraussetzung für eine konfrontative Arbeit ist die uneingeschränkt emphatische Haltung der Trainer/-innen den Teilnehmern gegenüber, die Nähe und Intensität möglich macht.