Wieder­eingliederung von älteren Gefangenen


Auch in den Justizvollzugsanstalten macht sich der demographische Wandel bemerkbar. Die Anzahl an Gefangenen, die bereits das Rentenalter erreicht haben, ist seit etlichen Jahren beständig gewachsen. Nach oft jahrelanger Inhaftierung haben ältere Inhaftierte oft nur noch sehr wenige oder keinerlei soziale Kontakte. Darüber hinaus ergibt sich ein besonderer Betreuungsbedarf beim Übergang von Haft in Freiheit bspw. weil diese Personengruppe oft nur schwer in Alten- und Pflegeeinrichtungen zu vermitteln ist.

Hierzu wurden in Baden-Württemberg fünf Koordinierungsstellen eingerichtet, eine davon in der Abteilung Straffälligenhilfe beim Verein. Diese ist zuständig für den Bereich Nordbaden und eng mit den anderen Koordinierungsstellen verknüpft.


Zielgruppe

Das Angebot richtet sich an ältere Gefangene bzw. an Gefangene, die einen erhöhten medizinischen bzw. pflegerischen Bedarf haben.


Zielsetzung

Das Projekt zur landesweiten Wiedereingliederung von älteren Gefangenen unterstützt im Rahmen des Übergangsmanagements die organisationsübergreifende soziale Wiedereingliederung von älteren Gefangenen und leistet somit eine besonders intensive Betreuungs- und Nachsorgephase während der Zeit des Übergangs aus dem Vollzug in die Freiheit und darüber hinaus.

Die zentralen Funktionen und Zielsetzungen der Koordinierungsstelle sind:

  • Fachliche Beratung des Sozialdienstes im Vollzug z.B. über Feststellung der Pflegegrades während Inhaftierung, rechtzeitige, individualisierte Entlassvorbereitung, Abklärung der Kostenübernahme
  • Vernetzung der im Einzelfall notwendigen Kooperationspartner z.B. Leistungsträger, Leistungserbringer etc.
  • Vernetzung der Alten- und Pflegeheime mit der Justiz und den nachsorgenden Stellen
  • Infoveranstaltungen in Pflegeeinrichtungen

Rahmenbedingungen

Für die Inanspruchnahme des Projekts ist durch die Gefangenen der Sozialdienst der jeweiligen JVA zu kontaktieren. Dieser vermittelt die Anfrage danach weiter an den Verein.